


Der Abschnitt von Port Hedland bis Broome ist 600 km lang. Dazwischen liegt _keine_ Ortschaft. Ein, zwei Roadhouses hat es, und ein paar wenige Strassen führen zum Eighty Mile Beach. Warum sich der Strand gerade 80 Meilen von den 600 km ausgesucht hat, wissen wir nicht. So oder so findet man blödsinnig viele und wunderbare Muscheln.

Am 4. Juli sind wir in Broome angekommen. Das Städtchen liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Cable Beach, der an den Indischen Ozean grenzt, und der Roebuck Bay. Die Gezeitenunterschiede sind riesig. Am Gantheaume Point kann man bei sehr niedrigem Wasserstand Dinosaurierspuren sehen. Bei unserem ersten Besuch herrschte Flut, und so begnügten wir uns mit den Beton-Abgüssen oben auf den Klippen...

Kommt diese Landschaft jemandem bekannt vor? Ein paar hundert Meter von hier entfernt haben wir während unserer letzten Reise das Bild gemacht, welches in unserer Hochzeitskarte zu sehen ist.
Ebenfalls auf unserer letzten Reise lernten wir die Pigram Brothers kennen. Isa hatte uns an ein Konzert mitgenommen. Die Pigrams sind sieben Brüder aus Broome, die bereits seit Jahrzehnten erfolgreich einen Sound produzieren, der sehr gut zu der Gegend hier passt. Wir hörten die mitgebrachte CD daheim sehr oft. Wir haben nun noch zwei CDs mehr im Gepäck, und eine der beiden haben wir von allen sieben Pigrams signieren lassen - einen Tag nach unserer Ankunft fand wieder ein Konzert statt! Die Atmosphäre ist schwierig zu beschreiben - Freiluft unter einem australischen Sternenhimmel - grandios!

Unser nächster Abstecher führte auf die Dampier Peninsula. Der Zipfel ist etwa 200 km lang und ragt von Broome nach Norden. Das Land wird grösstenteils von Aboriginies bewohnt. Daneben gibt es ein paar kleines Camps, an welchen man übernachten und das Nötigste kaufen kann.
Wir haben Cape Leveque ganz im Norden sowie Middle Lagoon besucht. Beide Orte sind idyllisch, jeder auf seine Art. Cape Leveque bietet sagenhafte Farben...

...und Middle Lagoon, wo wir übernachtet haben, ist eine traumhaft schöne, kleine, romantische Lagune, an welcher man fast alleine ist.

Nachdem wir mit Meeresrauschen bestens geschlafen haben und dann bei dieser Aussicht (vom Bett aus!) erwacht sind...

...genossen wir einen faulen Tag am Meer mit einem langen Strandspaziergang, Muscheln suchen und Einsiedlerkrebse beobachten (und nerven - man muss den Kerlen die Hütte umdrehen, damit sie herauskommen).


Gleichzeitig war der Trip auf die Dampier Peninsula auch so etwas wie der Test, ob unsere Kutsche Hunderte von Kilometern auf Waschbrettpisten aushält. Die etwa 300 km waren kein Problem. Auch unsere Hinterteile blieben einigermassen ganz. Nun sind wir also bereit für die Gibb River Road zwischen Derby und Kununurra. Unser nächstes Update des Reisetagebuchs wird also noch eine Weile auf sich warten lassen.
Übrigens: Der Kartonwein ist gar nicht so übel. Wir sind jetzt schon eine Woche lang an dem 2L-Ding dran, und es scheint echt keine Luft hineinzugelangen. Gewöhnungsbedürftig ist der Anblick aber schon...